Der Tag fing heute eigentlich ganz gut an. Ich habe meine Ski abgeholt und bin gegenüber des Sportgeschäfts gleich in den Skibus eingestiegen. Dort saß dann ein etwa 50-60-jähriger Mann neben mir, der mit einer ganzen Truppe unterwegs war. Ich glaube, sie kamen aus dem Ruhrgebiet. Anyway, wir haben uns unterhalten und als ich erzählt habe, dass ich alleine bin und mich nicht auskenne, haben sie mir angeboten, doch eine Weile mit ihnen zu fahren und auch nachher an ihrem Skiunterricht teilzunehmen, wenn ich Lust hätte. Toller Plan soweit. Leider, leider war aber der Gletscher wegen Wind komplett geschlossen, als wir mit dem Bus oben an der Talstation ankamen. Also alles Retour...:-(.
Ich muss schon sagen, dass ich sehr enttäuscht war. Jetzt hatte ich den ganzen lieben langen Tag vor mir und absolut NICHTS zu tun!!! Mit diesem Problem bin ich dann zum Tourismusbüro gegangen. Die hatten genau 3 Möglichkeiten für mich: nach Innsburck fahren, schwimmen oder wandern. Und Wunder, oh Wunder, wisst ihr, für was ich mich entschieden habe? Für das Wandern *lol* Die Route, die mir vorgeschlagen wurde, habe ich dann meiner Wirtin gezeigt, die das Gott sei Dank sofort als zu weit erkannte und mich spontan den halben Weg mit dem Auto gefahren hat. Den Rest bin ich gelaufen. Es war ungefähr so ein verschneiter Wanderweg, wie er zum Alpenhof raufführt, nur ETWAS länger. Das Tolle an der Sache war aber, dass ich die Erwartung hatte, den langen Weg nachher mit einem Rodel (nein, es heißt NICHT Schlitten) wieder runterfahren zu dürfen :-) Wenn schon kein Skifahren, dann wenigstens etwas anderes, das mit Schnee zu tun hat!
Oben angekommen erwartete mich eine ganz süße kleine Berghütte - so ähnlich wie damals die Turnerhütte in Kärnten. Dort bediente Wirt Luki, der die Gäste neben Suppe und Spritzer auch noch mit Live-Gesang und Zitter-, Gitarren- und Akkordeonmusik verwöhnte. Es war so eine richtig kitschige Situation, wie man sie in einem Heimatfilm erwarten würde, aber in diesem Zusammenhang absolut authentisch und einfach nur schön. Zu dieser Zeit war ich dann mit meinem "Nicht-Skifahrer-Schicksal" auch schon wieder ziemlich versöhnt ;-)
Tja, und wie das auf so einer Hütte dann so geht, lernt man diesen jenen und alle kennen, es werden diverse Schnapserl ausgegeben (nein, mir gehts gut, danke :-P) und zum Schluß fand ich mich mit einer Truppe von ca. 10 Leuten incl. Hüttenpersonal auf den Rodeln im Mondschein wieder. Ich muss ja zu meiner Verteidigung sagen, dass ich extra nicht früher gefahren bin, da es mir wesentlich geheuerer war, mit den "Rodelerfahrenen" am Abend als alleine tagsüber abzufahren. Naja, hat alles wunderbar geklappt, hinterher brachten sie mich dann noch im Auto bis nach Neustift zurück und hier bin ich dann also.
Jetzt gehts nach Hause die nassen Socken ausziehen, dann was essen und ab ins Bett. Morgen um 8:55 Uhr geht der Skibus, in dem ich mich wieder mit der Ruhrgebietstruppe verabredet habe. Hoffentlich komme ich morgen auf die Bretter!!